Die Prinzenkrieger by Ernst Vlcek

Die Prinzenkrieger by Ernst Vlcek

Autor:Ernst Vlcek [Vlcek, Ernst ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Das Reich Tradom, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 2002-04-23T01:00:00+00:00


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Als Soners Ausbildung begann - zwei Jahre früher als sonst üblich -, war er ein gut aussehender Jüngling. Seine langen, schlanken Arme endeten jeweils in schmalen sechsfingrigen Händen. Er besaß ein schmales, lang gezogenes Gesicht mit heller, fast weißer Haut, in dem die dunkelgrauen Augen und die scharfkantig gebogene Nase besonders hervorstachen; sein Blick war durchdringend und hatte eine geradezu hypnotische Ausdruckskraft. Das hellbraune Haar trug er nur fingerlang und mit Stirnfransen, die bis fast zu den Augenbrauen herabfielen.

Seine Taille besaß einen Umfang von 29 Zentimetern, was ihn besonders attraktiv für das weibliche Geschlecht machte. Das hatte ihm zumindest Minda verraten, die ihn bei ihrem letzten Besuch nicht vermöbelte, sondern in die Geheimnisse des Sexuallebens einweihte.

Eine solche „Insektentaille", wie Soner sie besaß und die ihn attraktiv machte, zeichnete ihn aber nicht gerade als kraftvoll aus, ganz sicher nicht als Kämpfer mit Durchschlagskraft. Um als solcher zu gelten, musste er noch Muskeln ansetzen, was sich auch in einer etwas umfangreicheren Körpermitte niederschlagen würde.

Für des Prinzen Körperertüchtigung und die Kampfausbildung hatten neun Assassinen zu sorgen.

Prinzenkrieger Marca hob für sie das Verbot auf, den Prinzen zu berühren. Und er hob die Erlaubnis hervor, dass sie zum Zwecke der physischen Ertüchtigung des Prinzen alle Mittel der Trainingsmethodik anwenden durften, ohne Rücksicht auf gute Sitten und Verletzungsgefahr. Mit anderen Worten: Die neun Assassinen durften Prinz Soner ganz nach Belieben verdreschen.

Und diese Erlaubnis nutzten sie von Beginn an weidlich aus. Am Abend des ersten Trainingstages fühlte sich Soner, als wären ihm alle Knochen im Leibe gebrochen und seine Organe zerquetscht worden. Und so fühlte er sich auch in den folgenden Tagen. Es tröstete ihn nicht, dass Chef trainer Annuja ihm versicherte, dass er bisher bloß ganz gewöhnliche Prügel bezogen habe, die mit der Kunst des Kämpfens und der Selbstverteidigung nur wenig zu tun hätten. Aber Hiebe einzustecken, Schmerzen erleiden zu können und Demütigungen zu erdulden, das sei eine der obersten Regeln hoher Kampfkunst.

Denn nur wer ausreichend im Erdulden geschult werde, sei auch in der Lage, seine Gefühle tets im Zaume zu halten. Und dies - stets einen kühlen Kopf zu bewahren - sei eine der Grundregeln eines ästhetischen Kampfstils.

Annuja ging es nicht darum, Soner wehzutun und ihn zu demütigen, das merkte dieser sehr wohl.

Der Chef-Assassine wollte auch keineswegs sein Gefühlsempfinden abtöten, das genaue Gegenteil war der Fall. Es ging darum, dem Prinzen Selbstbeherrschung beizubringen und ihn zu lehren, im Kampf negative Emotionen wie Wut und Rachsucht auszuschalten.

Annuja und seine Assassinen gönnten Soner kleine Erfolgserlebnisse. Wenn er eine Griff - oder Schlagfolge zu beherrschen gelernt hatte, ließen sie sich von ihm auch einmal überwältigen. Doch kaum hatte er solche Kunstkniffe beherrschen gelernt, präsentierten ihm seine Trainer die passende Antwort in Form von Kontragriffen. Und dann begann alles wieder von vorne, und Soner wurde wieder so lange geschunden, bis er auch die Kontrareaktionen intus hatte.

Erst nach einer halben Ewigkeit brachten seine Ausbilder Waffen ins Spiel. Zuerst Holzstöcke verschiedener Größen; erst als Soner gelernt hatte, damit einfache Schläge zu parieren und die Abwehr in einen Angriff zu verkehren, wechselte Annuja die Stöcke gegen tödliche Waffen aus.



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